50 Jahre Lehrbetrieb an der Universität Ulm: Ein neues „Leitbild Lehre“ zum Jubiläum

Bild: Universität Ulm

Seit 50 Jahren bildet die Universität Ulm künftige Fach- und Führungskräfte in den gefragten MINT-Disziplinen sowie in den medizinischen Fächern auf höchstem Niveau aus. Auch anlässlich dieses Jubiläums veröffentlicht die Universität erstmals ein „Leitbild Lehre“, in dem Ansprüche und Ziele der Studierendenausbildung dargestellt sind. Das Leitbild, in das die jahrzehntelange Lehrerfahrung der Universität Ulm eingeflossen ist, soll ständig erweitert und neuen Entwicklungen angepasst werden.

„Die grundlegenden Aufgaben einer Universität sind Forschung und Lehre. Seit mehr als 50 Jahren ist die Universität Ulm in beiden Bereichen hocherfolgreich – wobei Forschungsprojekte oft mehr Aufmerksamkeit erhalten als die Ausbildung künftiger Leistungsträgerinnen und -träger. Das neue Leitbild Lehre soll unseren Ausbildungsauftrag in den Fokus rücken und gleichzeitig Lehrenden als Wegweiser für ihre tägliche Arbeit dienen. Denn qualitativ hochwertige Lehre hat an der Universität Ulm eine zentrale Bedeutung!“, sagt Professorin Olga Pollatos, Vizepräsidentin für Lehre.

Ein Steuerkreis hat das Leitbild entwickelt

Ein Steuerkreis mit über 20 Beteiligten hat das Leitbild in rund einem Dreivierteljahr entwickelt – beteiligt waren Präsidiumsmitglieder, Studiendekane, Mitarbeitende der Studienkommissionen und des Zentrums für Lehrentwicklung sowie selbstverständlich Studierende und Einrichtungen wie die Zentrale Studienberatung und das International Office. Gegen Ende des Sommersemesters ist das Ergebnis vom Senat der Universität Ulm beschlossen worden.

Unter fünf Überschriften „Selbstverständnis der universitären Lehre“, „Didaktischer Anspruch“, „Individuelle Profilbildung“, „Lebenslanges Lernen“ sowie „Internationalisierung“ sind im Leitbild Visionen und Qualitätsansprüche der Universität Ulm an eine gute, zeitgemäße Lehre beschrieben. So sollen Studierende eine „hochaktuelle akademische Ausbildung mit klarem Bezug zu Anwendungen in Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Gesundheitsversorgung“ erhalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die zu fördernde Internationalisierung: Schon jetzt forschen, lehren und arbeiten Menschen aus 100 Nationen an der Universität und bieten Studierenden ein Umfeld, das sie auf die internationale Wissenschaftswelt und einen globalisierten Arbeitsmarkt vorbereitet.
Gemäß dem Leitbild sollen sich Ulmer Absolventinnen und Absolventen zudem durch „Neugierde, Interesse am Querdenken und Selbstständigkeit“ auszeichnen und die Fähigkeit erwerben, sich lebenslang, selbstständig Wissen anzueignen

Aus dem Leitbild werden konkrete Maßnahmen abgeleitet

Nun soll das Leitbild Lehre in Workshops, öffentlichen Vorträgen und weiteren Formaten an der Universität bekannt gemacht werden. Der Steuerkreis will einen Maßnahmenkatalog aus den fünf Punkten ableiten und bereits erfolgreiche Lehrprojekte sichtbar machen. So ist Ende September die erste „Intensivwoche Lehreinstieg“ angeboten worden: Vor allem neue Lehrende erhalten in fünf Tagen einen kompakten Überblick über didaktische Methoden sowie E-Learning und können das Gelernte gleich im Wintersemester anwenden. Weiterhin ist eine öffentliche Vortragsreihe rund um das Thema Lehre im Stadthaus geplant: Den Auftakt macht am 10. Dezember eine Podiumsdiskussion zum Thema forschungsorientiertes Lehren und Lernen („Humboldt forever?“).

Pünktlich zu Semesterbeginn ist ein Banner „Leitbild Lehre – 50 Jahre Kompetenz in der Lehre“ am Uni-Südeingang enthüllt worden. In diesem Sinne betonte Universitätspräsident Professor Michael Weber bei der Erstsemesterbegrüßung die Bedeutung des neuen Leitbildes: „Heute vor 50 Jahren wurde der Lehrbetrieb an der Universität Ulm mit den ersten Studierenden aufgenommen – wir feiern also 50 Jahre Lehre! In den vergangenen 50 Jahren haben wir umfassende Kompetenzen in der Lehre aufgebaut, deren Grundsätze nun im Leitbild Lehre für unsere Zukunft zusammengefasst sind.“

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