Mit insgesamt über 100 Teilnehmenden endete am vergangenen Donnerstabend die dreitägige Veranstaltungsreihe anlässlich des 9. Deutschen Diversity-Tages am 18. Mai 2021. Die Aktionstage tragen den Vielfaltsgedanke in die Arbeitswelt und finden jährlich im Rahmen der Initiative der Charta der Vielfalt statt.
Den Auftakt bildete der Start der neuen Reihe „ask me anything“. Die Teilnehmen-den können hier alle Fragen rund um das Diversity-Thema stellen – um so die Vielfalt erlebbar und verständlich zu machen. Die halbstündige Veranstaltung findet künftig zwei Mal pro Semester via Zoom in der Mittagspause statt. Mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „richtig gendern“ wählten die Organisatorinnen eine Thematik, die immer wieder kontrovers diskutiert wird. Durch die vielen wertschätzenden Fragen und den guten Dialog konnten einige Vorbehalte abgeschwächt werden und die Teilnehmenden bekamen leicht umsetzbare Tipps für den Alltag. Die nächste Veranstaltung findet am 20.7. um 12:30 Uhr zum Thema „Sexuelle Belästigung“ statt.
In Kooperation mit Dr. Arne Böker und Arbeiterkind.de wurde am zweiten Tag der Veranstaltungsreihe die Thematik „Studium und soziale Herkunft“ beleuchtet. Wer als Nichtakademikerkind ein Studium beginnt, hat die Schule als härteste Selektionsstufe bereits überwunden: 74 Prozent der Akademikerkinder beginnen ein Studium, aus nichtakademischem Elternhaus sind es lediglich 21 Prozent. Gefühlt am falschen Ort zu sein, die Ausnahme von der Regel – Ge-fühle und Gedanken dieser Art lähmen teilweise die Studierenden aus nichtakademischen Elternhäusern langfristig. Selbst wenn sie hoch qualifiziert sind. Tipps zu Finanzierungsmöglichkeiten, Beratung und Begleitung sind Schwerpunktaufgaben von Arbeiterkind.de, die damit einen wertvollen Beitrag leisten, „First Generation Students“ an Hochschulen und Universitäten zu bekommen und diese auf dem Weg zum Abschluss zu begleiten.
Zum Abschluss wurde in einem Online-Workshop zum Thema „Diskriminierung – was ist das? Wo beginnt sie, wo hört sie auf? Was braucht eine Gemeinschaft, um sich antidiskriminierend zu verhalten?“ mit Daniel Can angeboten. In vielen Diskussionen und Gruppenarbeiten wurde gemeinsam erarbeitet, wie mit rassistischen, menschenverachtenden und politisch rechts motivierten Aussagen und Situationen umgegangen werden kann.
Am Abend referierte Frau Dr. Dilek Gürsoy, Herz– und Kunstherzchirurgin sowie Medizinerin des Jahres 2019, über die Hürden, die sie als Frau nehmen muss, um sich im OP zu behaupten – allein in einer Männerdomäne mit nur fünf Prozent Frauen in Führungspositionen.Die Diversity-Tage an der Hochschule Kempten wurden vom Büro für Gleichstellung, Familie und Diversity organisiert. Weitere Informationen unter www.hs-kempten.de.
Hintergrund:
Im Jahr 2020 unterzeichnete die Hochschule Kempten die Charta der Vielfalt und bekennt sich damit zum Ziel, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden zu schaffen – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft.
Pressekontakt:
Anna Gabler
Anna.Gabler@hs-kempten.de
Abteilung Hochschulkommunikation
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Foto:
Die Hochschule Kempten setzt ein Zeichen der Vielfalt. V. l. n. r.: Leiterin des Büros für Gleichstellung, Familie und Diversity Prof. Dr. Veronika Schraut, Hochschulpräsident Prof. Wolfgang Hauke und Prof. Dr. Mechtild Becker, Vize-präsidentin für Internationalisierung und Gleichstellung. Bildnachweis: Hoch-schule Kempten