Hebammen-Studium: Startschuss für den ersten Jahrgang

Foto: Universitätsklinikum Ulm

Mit Beginn des Wintersemesters 2021/2022 ist erstmals der primärqualifizierende Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg mit Sitz in Heidenheim (DHBW) gestartet. Dualer Partner ist das Universitätsklinikum Ulm (UKU) mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

22 Studierende, davon neun Studierende am Universitätsklinikum Ulm haben am 1. Oktober das Studium der Angewandten Hebammenwissenschaften an der DHBW begonnen. „Der neue Studiengang bietet ihnen die Möglichkeit, die staatliche Anerkennung als Hebamme und einen Abschluss als Bachelor of Science zu erlangen“, so die zuständige Studiengangsleitung Professorin Elvira Hoffmann. Mit der Einführung des Bachelor-Studiums läuft die klassische Hebammenausbildung aus, die Reform der Ausbildung wurde bundesweit beschlossen. Die Akademisierung des Hebammen-Berufs soll dazu beitragen die Ausbildung zu verbessern und attraktiver zu machen.

Die Theorie- und Praxisphasen des Studiums absolvieren die Studierenden der DHBW jeweils abwechselnd am Standort Ulm. Die Theoriephasen finden am Gesundheitscampus der Akademie für Gesundheitsberufe des UKU im Kloster Wiblingen statt. Für die Praxisphasen kommen die Studierenden in die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UKU. Außerdem sammeln sie Erfahrungen bei außerklinischen Einsätzen, etwa bei freiberuflichen Hebammen oder in anderen von Hebammen geleiteten Einrichtungen. In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UKU erwartet die Studierenden im Praxisstudium eine umfassende universitäre Ausbildung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau. „Als eines der größten Perinatalzentren der höchsten Versorgungsstufe (Level 1) in Deutschland haben die Hebammen und Entbindungspfleger hier die Möglichkeit in einem interdisziplinären Team zu lernen und umfassende Erfahrungen zu sammeln. Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit der direkt angrenzenden Kinderklinik“, erklärt Professor Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Natürlich sind sie dabei nicht auf sich allein gestellt: „Die Studierenden werden von exzellenten Praxisanleiterinnen mit umfangreichen Berufserfahrungen intensiv betreut und begleitet“, ergänzt Pflegedienstleitung Kathrin Huber, die zukünftig für die Koordination des Praxisstudiums auch verantwortlich ist. Der Start des ersten Jahrgangs nach der Ausbildungsreform ist für die Studierenden und das Team der Frauenklinik als verantwortliche Praxiseinrichtung gleichermaßen spannend. Die Praxisphase in der Klinik beginnt Ende November, bis dahin steht Theorie an der DHBW auf dem Programm. „Dieses theoretische Wissen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind die Basis für die praktische Ausbildung in unserer Klinik. Von der intensiven Ausbildungssituation profitieren aber auch die Gebärenden – sowohl fachlich, als auch durch die menschliche Zuwendung“, ergänzt Professor Frank Reister, ärztlicher Leiter der Sektion Geburtshilfe am UKU.