Mit dem virtuellen Physiklabor zum Lernerfolg

Freude beim Team des virtuellen Physiklabors anlässlich der Überreichung des Hochschullehrpreises 2021. Bildnachweis: Philipp Niemöller/THU

Feierliche Verleihung des Hochschullehrpreises der THU:

Als Ende März 2020 klar war, dass aufgrund der Corona-Pandemie das Physiklabor im Sommersemester 2020 nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden kann, bedeutete dies auch eine Einschränkung im Selbstverständnis der Technischen Hochschule Ulm. Denn die praktische Anwendung des theoretischen Wissens, um das Gelernte zu vertiefen und handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen, gehört gewissermaßen zur DNA der THU als Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Um den Studierenden auch in der Krisenzeit eine “Hands on”-Erfahrung bieten zu können, wurde von einem Team der Fakultät „Mathematik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften“ und des Instituts für angewandte Naturwissenschaften u.a. mit der Lernplattform Moodle ein komplett virtuelles Physiklabor konzipiert und umgesetzt. Mit Hilfe von Fotos, Videos und Simulationen konnten die Studierenden die Versuche zu sich nach Hause holen, vorbereiten und durchführen. Lehrkräfte standen per Liveschaltung bereit, um Fragen direkt zu beantworten und Hilfestellung zu leisten. Der spielerische Ansatz führte zu einer hohen Akzeptanz auf Seiten der Studierenden und einer Erfolgsquote von fast 90% bei den zugehörigen Prüfungen.

 

Als Anerkennung dieser innovativen Teamleistung wurde nun der Hochschullehrpreis der THU im Rahmen eines hochschuldidaktischen Kolloqiums an die Lehrenden des Projekts “Virtuelles Physiklabor” verliehen. Die kurzfristige und erfolgreiche Umsetzung des virtuellen Physiklabors für den fakultätsübergreifenden Einsatz ist dabei auf die gute Zusammenarbeit von Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftlichen Mitarbeitenden zurückzuführen. Aus der Professorenschaft waren Prof. Dr. Barbara Streppel, Prof. Dr. Beatrice Schuster, Prof. Dr. Verena Cerna und Prof. Dr. Hubert Mantz beteiligt; unterstützt wurden sie durch die Laboringenieure Dr. Nicola Peranio, Marco Keller und Stefan Krug. Bei der digitalen Umsetzung in Moodle übernahm Ute Nachbauer eine zentrale Rolle.

Die Vergabe des Hochschullehrpreises 2021 fand als hybride Festveranstaltung statt. Ein kleiner Kreis der Ehrengäste war vor Ort in der Aula, während der Großteil der Gäste von zuhause aus per Webex-Liveschaltung der Preisverleihung beiwohnen konnte.

Rektor Prof. Dr. Volker Reuter freute sich über Idee und Umsetzung des virtuellen Physiklabors: „Der offensichtlich erfolgreiche Einsatz von Videos und Fotos als didaktische Mittel, die entschlossene Umsetzung und das beeindruckende Engagement des Teams zeichnen dieses Projekt aus. Auch wenn wir uns alle einig sind, dass eine Lehre in Präsenz vor Ort durch nichts zu ersetzen ist, gab es gerade in der Coronazeit eine Vielzahl an beeindruckenden Ideen und Ansätzen, um unseren Studierenden ein möglichst gleichwertiges Studium zu ermöglichen. Ausdrücklich möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Kolleginnen und Kollegen der Lehre für ihren Einsatz in den vergangenen Semestern bedanken.“

Der Hochschullehrpreis der THU wird alle zwei Jahre für innovative Lernkonzepte, motivierende Lehrpersönlichkeiten und didaktisch hervorragend aufbereitete Lernmaterialien vergeben. Im Anschluss an die Preisverleihung konnte man sich bei kühlen Getränken und kleinen Snacks im kleinen Rahmen austauschen. Die neu geschaffene Struktur des virtuellen Labors wird auch nach dem Ende der Pandemie Anwendung in der Lehre an der Technischen Hochschule Ulm finden.