Vorlesungen finden weiter online statt – DHBW Heidenheim bleibt bis 4. Mai geschlossen

Foto: DHBW Heidenheim

Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heidenheim wird voraussichtlich bis einschließlich 4. Mai geschlossen bleiben. Damit wird die getroffene Vorsichtsmaßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus um zwei Wochen verlängert. Der Hochschulbetrieb geht dennoch reibungslos weiter, denn die Vorlesungen finden seit mehreren Wochen online statt. Das Team der DHBW arbeitet seit Mitte März mit wenigen Ausnahmen im Homeoffice.

Wegen des Coronavirus wurde die DHBW Heidenheim mitten in der Vorlesungszeit geschlossen. 55 Professorinnen und Professoren sowie 800 nebenberufliche Dozenten und Dozentinnen mussten ihre Vorlesungen und Seminare in kürzester Zeit auf Online-Lehre umstellen, das Team wurde gleichzeitig ebenso rasch auf Homeoffice umgestellt. „Die Umstellung hat dank des Engagements und der großen Flexibilität unserer Lehrenden hervorragend geklappt. Dass sie so hoch flexibel agieren konnten, basiert auf der Unterstützung unseres gesamten Teams. Alle, gerade auch unsere IT, haben in Rekordzeit die Voraussetzungen geschaffen und großartige Arbeit geleistet“, lobt Prof. Dr.-Ing. Dr. Rainer Przywara, Rektor der DHBW Heidenheim, die Leistung des Kollegiums.

Lehre in allen vier Fakultäten per Video und online

Mittlerweile findet in allen vier Fakultäten der Hochschule die Lehre online per Videokonferenz und über die Lernplattform Moodle statt. Auch Bachelor- und Studienarbeiten werden per Videochat betreut. „Unsere Studierenden können sich per Live-Schalte in die Vorlesungen aus dem Homeoffice einklinken, und es gibt erste Lehrvideos zum Offline-Training von Lösungsmethoden. Ebenfalls betreuen wir unsere Studienarbeiten individuell und in Gruppen per E-Mail und per Videochat“, berichtet Prof. Dr.-Ing. Norbert Schinko aus dem Studiengang Maschinenbau. „Wir schöpfen aus den Vollen – was die Möglichkeiten in der Online-Lehre angehen“, sagt Prof. Dr. Hanifa Jusic. Die Studiengangsleiterin hat in den vergangenen Wochen viel Neues ausprobiert und ist sich sicher, dass die Lehre davon nachhaltig profitieren wird. „Nach der Coronakrise werden Vorlesungen und Seminare sicherlich mehr digitale Elemente enthalten als zuvor“, sagt sie.

Dass die Online-Lehre sehr gut funktioniert, findet auch Prof. Dr. Marcel Sailer, Dekan des Studienbereichs Gesundheit und Studiengangsleiter der Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften. Bei ihm können aktuell nicht alle daran teilnehmen. Die Studierenden der Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie der Angewandten Hebammenwissenschaft aus dem dritten Jahr werden momentan in den Kliniken gebraucht. Daher wurde gemeinsam mit den Kliniken schnell reagiert und die Theoriephase gegen einen vorgezogenen Praxiseinsatz getauscht.

Auch in der Fakultät Sozialwesen unterstützen Studierende ihre Dualen Partner in der Praxis, hier sogar parallel zum Theoriestudium. „Es ist sehr lobenswert, dass Studierende ihre Praxispartner freiwillig während der Freistellung von Präsenzvorlesungen in der Theoriephase personell unterstützen möchte und sich solidarisch mit anderen zeigen“, sagt Prof. Dr. Manfred Schlund, Studiengangsleiter Sozialmanagement. Deshalb unterstütze der Studiengang den Einsatz, solange dies mit der Theoriephase vereinbar sei.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind seit Mitte März im Homeoffice, an die Hochschule kommen sie nur in Ausnahmefällen. Meetings im Kollegium finden auch online satt. Davon hat Prorektor Prof. Dr. Andreas Mahr zwischenzeitlich etwa drei bis vier pro Tag. „In der momentanen Situation auf dem neuesten Stand zu bleiben, sodass keine Information untergehen, ist durchaus eine Herausforderung“, beschreibt Katrin Fischer, kommissarische Leiterin des Servicezentrum Studium und Lehre. Deshalb gibt es in ihrer Abteilung regelmäßige Videocalls – auch für den informellen Austausch.

Bibliothek baut digital weiter aus

Zwar ist auch die Bibliothek geschlossen, sie bietet aber bereits seit Anfang April einen Buchversand für Studierende an. Schon fast 200 Bücher wurden von den Mitarbeiterinnen verschickt. Auch der E-Book-Bestand wurde und wird weiter massiv aufgestockt. „Die Studierenden sind uns sehr dankbar, wir arbeiten weiter daran auch unseren digitalen Service auszubauen“, sagt Martina Rübesam, Leiterin der Bibliothek.

Bereits Anfang April wurde entschieden, dass im Herbst 2020 keine Auslandssemester stattfinden werden. „Wir wissen nicht, wie sich die Lage bei uns und in anderen Ländern entwickelt. Um Planungssicherheit zu geben und niemanden zu gefährden, werden wir keine Studierenden ins Ausland schicken. Auch Studierende aus anderen Ländern werden erst wieder im Januar 2021 erwartet“, erklärt Brigitte Ilg, Leiterin des International Office. Bis wieder persönlicher Austausch möglich sein wird, gibt es ein vielfältiges digitales Angebot. Es werden beispielsweise Sprachkurse in fünf verschiedenen Sprachen und auch interkulturelle Trainings online stattfinden.

Die Studienberatung ist mobil erreichbar

Vermehrt online findet auch die Studienberatung (E-Mail: Studienberatung@dhbw-heidenheim.de) statt. „Die Studierenden und Studieninteressierten nehmen die Beratung per E-Mail ganz dankbar an. Manchmal ist es eben einfacher, über seine Situation zu schreiben, als zu reden“, erklärt Studienberaterin Joanna Wirth. Trotzdem ist die Studienberatung auch weiter telefonisch für Studierende und für die, die es werden möchten erreichbar (mobil unter 0178 2816983). „Schülerinnen und Schüler, die nun kurz vor ihrem Abschluss stehen, können sich gerne an uns wenden, wenn sie über ein Studium und ihre berufliche Zukunft sprechen oder schreiben möchten“, sagt Wirth.

„Auch ich vermisse den persönlichen Kontakt und die lebendige Atmosphäre an unserer Hochschule sehr und hoffe wie alle, bald wieder zur Normalität zurückkehren zu können. Das wird aber noch dauern. Wir brauchen ganz viel Geduld und Gelassenheit“, sagt Rektor Przywara. Besonders wichtig ist ihm auch, dass trotz allem Studierende ab 1. Oktober ihr Studium beginnen: „Wir werden alles tun, dass sie im Herbst bei uns starten können, soweit es die äußeren Umstände zulassen.“